In diesen dramatischen Veränderungen – mitten im Umbruch – habe ich in den letzten Tagen immer wieder das Gefühl gehabt, dass der Halt unter meinen Füßen wegbricht. Vielleicht erging es dir ähnlich wie mir.
Gestern Mittag ist mir dann etwas aufgefallen, was es mir ermöglicht hat, mich wieder mehr zu verankern. Ich teile dies hier im Video und im Text darunter mit dir.
Im Umbruch
Es kommen Dinge auf uns zu, die sehr ungewiss sind und es brechen Dinge weg, die vorher getragen haben. Zum Beisipiel das hautnahe Treffen von lieben Freund*innen, der tägliche Kontakt mit Kollegen, finanzielle Sicherheit, Klopapier, ein grundlegendes Sicherheitsgefühl in Krankheit (auch von unseren Lieben), Betreuung von unseren Kleinen, während wir arbeiten…
Dieser Umbruch ist der massivste, den wir seit Jahrzehnten als Gesellschaft erleben.
Was ist für dich gerade am Schwierigsten?
Vollbremsung – und Beschleunigung
Das Leben, wie wir es kannten, legt gerade eine Vollbremsung ein. Abgesehen vom Krankensystem, der Lebensmittelversorgung und anderen grundlegend tragenden Elementen, geschieht gerade eine ungeheure Entschleunigung.
Was mir aufgefallen ist, ist, dass ich nicht im Einklang mit dieser Entschleunigung bin.
Meine Gedanken und mein Verhalten hatten sich eher beschleunigt.
Dazu kam mir folgendes Bild:
In Flughäfen gibt es öfters Rollbänder, die uns ebenerdig von A nach B bringen, ohne, dass wir uns bewegen müssen. Nun hatten wir ein recht schnelles, gesellschaftliches Rollband und vielleicht sind wir größtenteils mitgelaufen.
Und plötzlich hält dieses Rollband abrupt an.
Das gibt erstmal eine heftige Erschütterung.
Doch statt dass wir inne halten und uns erden, beschleunigen wir unsere Schritte – bis gar kein Rollband mehr unter unseren Füßen ist.
Dass ich so keinen Halt mehr unter mir spüre, ist total klar.
Ich bin nicht im Einklang mit dem, was gerade vor sich geht.
Halt durch Entschleunigung
Erst, wenn wir uns auf die aktuelle – entschleunigte – Situation einlassen, besteht die Chance, wieder Halt unter uns zu finden.
Die folgende kurze Übung ist daraufhin entstanden, die uns etwas mehr in der Entschleunigung ankommen lässt. Im Video leite ich sie live an.
- Bodenkontakt: Setze dich bequem und mit maximal Bodenkontakt hin. Vielleicht möchtest du dich auf den Boden setzen oder deine Füße auf dem Boden abstellen.
- Wahrnehmen: Nimm die Geschwindigkeit deiner Gedanken wahr.
- Den Atem nutzen: Mit dem Einatmen, löse dich von den Gedanken. Und mit dem Ausatmen sinke tiefer in deinen Körper.
- Wahrnehmen: Dein Körper ist bereits entschleunigt. Nimm deinen ruhigen Körper wahr und lass dich hier ankommen. Wenn du Unruhe in Teilen von deinem Körper entdecken solltest, dann löse dich auch hier mit dem Einatmen von dieser Unruhe und sinke mit dem Ausatmen noch tiefer in den entschleunigten Teil deines Körpers.
Das ist der Boden, auf dem wir ankommen dürfen. Und nur auf diesem Boden kann sich hilfreiches Neues entfalten.
Der Fels in der Brandung
In diesem Umbruch sind wir wohl alle maximal gefordert.
Wie gehen wir mit schwierigen Gefühlen um und lösen sie behutsam auf?
Wie kommen wir in Kontakt mit unserer inneren Kraft – und finden unser kreatives Vertrauen wieder, aus dem heraus wir diese Zeit aktiv mitgestalten können?
Wenn du diese Fähigkeiten in dir wiederentdecken und aktivieren möchtest, erfährst du hier mehr zu meinem Online-Seminar „Fels in der Brandung“ am 28.03.:
Alles Liebe für dich und sicheren Halt unter dir wünscht dir,
2 Comments on “Umbruch – Was tun, wenn alles anders ist?”
Hallo liebe Nathalie,
vielen Dank erst einmal für deine inspirierenden Worte. Ich glaube wir alle sollten in der aktuellen Situation die Chance nutzen uns neu auszurichten. Mal wirklich zur Ruhe zu kommen. Uns umzuschauen, was wirklich wichtig ist. Deine Übung ist dafür mit Sicherheit ein tolles Tool. Ich werde sie auch mal testen. ☺️ Denn ich möchte mir auch die Zeit nehmen und mich wirklich mal um mich kümmern. Entschleunigung ist hier das richtige Wort. Nur fällt es mir, auch in Zeiten wie diesen, nicht ganz so einfach wirklich ganz zur Ruhe zu kommen. Vielleicht kennst du das ja auch? Aber Einsicht ist ja bekanntlich der erste Schritt zur Besserung. 😊
Alles Liebe und viele Grüße,
Vanessa
Liebe Vanessa,
ja, da stimme ich dir von ganzem Herzen zu: Dies ist unsere Chance für Entschleunigung und Innenschau.
Und sehr spannend ist, dass sich diese Phasen, wie du beschreibst, oft mit Unruhe abwechseln.
Ich glaube das liegt an der aktuellen Situation, wo wir ja alle nicht genau wissen was passiert. Und dann – damit fahre ich gerade sehr gut – sind erstmal die Gefühle von Unruhe dran genauer in Augenschein genommen zu werden 🙂
Macht das Sinn für dich?
Ich sende dir auch alles Liebe in diese Zeit,
Nathalie