Dies ist ein Gastbeitrag der Künstlerin Lisa-Marie Ziegler
Bist auch du jemand, der für eine meditative Erfahrung nicht lange stillsitzen möchte? Dann kann meditatives Malen für dich eine wundervolle Alternative zur klassischen Meditation darstellen.
Das meditative Malen ist eine ganz besondere Form der Meditation, denn du bewältigst dabei Stress, und vollbringst zudem kleine Kunstwerke.
Die Sinne werden angesprochen und der Körper ist aktiv beteiligt. Das Gehirn ist dabei beschäftigt, ohne es jedoch mit hohen Anforderungen zu belasten. Durch die körperliche Bewegung beim Malen können außerdem Spannungen abgebaut werden.
Ob du dich nun für Zentangle, intuitives Malen oder eine Mandala Meditation entscheidest, liegt ganz bei dir. In jedem Fall handelt es sich um kreatives Gestalten zur Entspannung und Selbsterfahrung.
Zunächst erfährst du etwas über die Hintergründe von Mandalas, des Mandala Malens sowie das Potential hinter diesem scheinbar einfachen und simplen Prozess. Außerdem zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du deine ersten Kunstwerke selbst gestaltest.
Geschichte des Mandalas
Schon vor Tausenden von Jahren waren Menschen von Mandalas fasziniert.
Der Ursprung der meist farbenfrohen, kreisrunden Kunstwerke liegt in der indischen und tibetischen Kultur. Die Mandalas dienten den Hindus und Buddhisten schon damals als Unterstützung der religiösen Meditation.
Später wurden sie dank des Schweizer Psychiaters Carl Gustav Jung auch bei uns im Westen sehr populär. Professor Jung war überzeugt, dass Mandalas den Menschen beeinflussen und sogar eine heilsame Wirkung auf unsere Psyche haben können. Er nutzte Mandalas in der Therapie, um seine Patienten zu befähigen, sich von ihren verdrängten, angstmachenden und sorgenvollen Gedanken zu befreien.
Die heilsame Wirkung von Mandalas
Auch wenn du noch nie bewusst meditiert hast, wirst du spüren welche positiven Energien durch das Malen von Mandalas in dir geweckt werden. Wenn du dich auf die Erfahrung einlässt, vergisst du während des Malens Zeit und Raum und gelangst in einen angenehmen, meditativen Zustand. In diesem Zustand zählt nur das Hier und Jetzt und dein Verstand tritt in den Hintergrund. So entsteht Achtsamkeit und du kannst dich erden und deine Energiespeicher füllen.
Wenn du dich dem Malprozess mit Leidenschaft widmest, wirst du den angestrebten, meditativen Zustand erreichen und mit Glücksgefühlen belohnt. Mandalas machen einfach glücklich!
Menschen, die Mandalas malen, berichten häufig, dass die, geometrisch perfekt um das Zentrum angeordneten, Zeichen, Symbole und Muster ein Gefühl von Harmonie und Wohlbefinden vermitteln und so das tiefe Bedürfnis nach Einheit und Integration befriedigt wird.
Es gibt viele Wege die Wirkung eines Mandalas gezielt für sein Wohlbefinden zu nutzen. Zum Beispiel ist es möglich einen Mandala Malkurs zu besuchen. Doch so viel Zeit musst du gar nicht investieren. Auch eine kleine Auszeit, in der du ein Mandala selbst kreierst, hilft schon dabei abzuschalten und die Energiespeicher zu füllen. Und nebenbei entsteht ein einzigartiges Kunstwerk.
Meditatives Malen: Mandala Meditation
Meditatives Malen ist eine Einladung, bei dir selbst anzukommen. Lege dir deine Stifte bereit und schaffe eine ruhige, harmonische Atmosphäre, bevor du mit dem Malen beginnst. Ein heißer Tee, Kerzen, ätherische Öle oder Musik können dir schon vorab dabei helfen zu entspannen. Mache dir bewusst, dass du nun Zeit für dich hast. Schalte gegebenenfalls auch dein Telefon oder Handy aus.
Mandalas sind immer nach dem gleichen Prinzip aufgebaut. Sie haben eine klar definierte Mitte und werden meist von diesem Punkt aus gestaltet. Bei den Mandalas, die ich kreiere, bleibt die Mitte einfach leer und ist nur mit Licht gefüllt. Von hier aus entfaltet sich das Mandala, wie eine
Blüte. Du kannst dein Mandala aber auch von außen nach innen gestalten. Entscheide intuitiv.
Vielleicht ist es für dich am Anfang hilfreich, wenn du ausgehend von deinem gewählten Zentrum mit dem Zirkel Kreise verschiedenen Durchmessers zeichnest. So entstehen Ringe, die von jeweils zwei Kreislinien gebildet werden und diese Ringe bilden dein Mandala.
Nun kannst du dein Mandala farblich gestalten. Wenn du möchtest, kannst du auch Zeichen, Symbole und Muster um das Zentrum herum anordnen. Das ist jedoch gar nicht nötig.
„Azteke“ Bild von Lisa-Marie Ziegler
Lass dich von deiner Intuition leiten. Tauche vollkommen in den Schöpfungsprozess ein. Male, ohne an die nächste Mahlzeit, die Arbeit oder an etwas anderes zu denken. Gebe dich dem Moment ganz bewusst und achtsam hin. Fokussiere dich beim Malen auf das, was du siehst, hörst und spürst. Benutze deine Sinne.
Wie fühlt sich dein Körper beim Malen an?
Hörst du deinen Atem? Ist er ruhig und gleichmäßig?
Fühlst du die Luft durch deine Lungen strömen?
Spürst du, wie dein Herz klopft?
Hörst du das Reiben des Stifts auf dem Papier?
Beobachte deine Hände, die in diesem Augenblick als Ausdruck deiner Kreativität dienen.
Betrachte achtsam die Farbe auf deinem Papier. Vielleicht löst sie in dir sogar ein Gefühl von Lebensfreude aus.
Wichtig ist, dass du deine Sinneswahrnehmungen nicht bewertest. Versuche während des gesamten Malprozesses achtsam gegenwärtig zu sein.
Male von einem Quadratmillimeter zum nächsten. Widme dabei jedem Quadratmillimeter die Aufmerksamkeit deines Körpers und Geistes.
Es geht nicht darum wie schnell du bist oder wie perfekt es aussieht.
Meditatives Malen lädt dich ein ins Hier und Jetzt.
Ich wünsche dir viel Inspiration, Freude und schöne, entspannende Momente mit dir selbst.
Lisa-Marie
Über die Autorin
Ich bin Lisa-Marie Ziegler und ich bin Mandala Künstlerin. Leidenschaftlich und mit ganzem Herzen. Die Mandalas, die ich kreiere, sind eine tägliche Erinnerung daran, dich voll und ganz auf dein Leben einzulassen und Achtsamkeit in dein Leben zu integrieren. Denn ein achtsames Leben schenkt Zufriedenheit. Meine Mandalas helfen dir auf deinem persönlichen Weg.
One Comment on “Aus deiner Mitte heraus – Meditatives Malen für mehr Achtsamkeit”
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