Wie du eine schlechte Gewohnheit endlich beendest: Der fehlende Schlüssel!

Schlechte Gewohnheit beenden: Der Schlüssel

Wow, es ist endlich vollbracht 😀
Nach 32 Lebensjahren hab ich eine schlechte Gewohnheit endlich ablegen können!

Es war eine unhilfreiche Gewohnheit, die mich begleitet, seit ich denken kann, in die ich enorm viel Zeit investiert hab, die mich weiter von mir selbst weggebracht hat und die dazu beigetragen hat z.B. Liebeskummer zu verstetigen.

Der letzte „fehlende Schlüssel“ war so simpel.

Er hat mich bereits so lange in anderen Kontexten begleitet, ich habe ihn sogar schon in Weiterbildungen gelehrt (!). Und erst durch einen wunderbaren Impuls aus einem Buch kam ich endlich drauf, ihn auch hier anzuwenden.

Und nun: Schon seit einer Woche hole ich mich direkt wieder raus. Es ist der Wahnsinn! Zudem merke ich immer weniger Impulse, ihr nachzugehen 🙂

Meine „schlechte Gewohnheit“ – Jetzt wird’s persönlich

Meine unhilfreiche Gewohnheit war es, in Fantasie-Gespräche abzudriften. Schon mit real existierenden Menschen 😀 aber eben in meinem Kopf. Ich bin sehr gut darin, mir Zukunftsszenen auszumalen und „übte“ dann die bestmöglichen Antworten, oder stellte mir wunderbare Ausgänge für Situationen/Begegnungen vor.

Das macht wahrscheinlich jede*r zu einem gewissen Grad.

Und vor allem hab ich festgestellt: Wenn diese Fantasie-Gespräche dazu beitragen, mich wirklich ins Fühlen zu bringen und an einen bis dahin verborgenen Kern, sind sie sogar hilfreich!

Bei mir hatte es jedoch Ausmaße angenommen (bzw. war es schon immer so), dass es mich selbst sehr nervte – und ich dennoch nicht rauskam. Im Folgenden stelle ich dir die vier notwenigen Schritte vor, die es braucht, um eine schlechte Gewohnheit wirklich zu beenden.
Bis Schritt drei war ich bereits selbstgekommen. Doch erst mit Schritt vier gab es die (R)Evolution.

Schritt 1: Wahrnehmen

Wenn wir mal allgemeiner darauf schauen, wie es uns gelingen kann, unhilfreiche Gewohnheiten endlich die Macht über uns zu entziehen, ist der erste Schritt, sie wahrzunehmen. Das klingt banal, ist es aber nicht.

Mitzubekommen, und es als veränderungswürdig zu erachten, dass wir einem Verhalten folgen, das uns nicht dient, ist revolutionär! Bereits dieser Moment ist ein Moment, um sich zu feiern! (Was hingegen leider meistens passiert ist sich selbst abzuwerten).

Wenn dir das nächste Mal also auffällt, dass du einer unhilfreichen Gewohnheit nachgehst, sage dir selbst so etwas wie: „Oh wow, super [Nathalie]! Das ist dir aufgefallen!“, oder liebevoll: „Aha, erwischt :-D. So gut, dass es mir aufgefallen ist!“

Schritt 2: Schlechte Gewohnheit? Die Liebe sehen

Jap.
Selbst hier ist der Kern Liebe.

Keine unhilfreiche Gewohnheit ist ohne Grund entstanden. In einer Situation, die sich zumindest für die Kleine, die wir mal waren, den Kleinen, der wir mal waren sehr existenziell angefühlt hat, war sie die bestmögliche Strategie, damit umzugehen.

Wenn wir diese Liebe wahrnehmen, hören wir auf, dagegen zu kämpfen.
Wenn wir diese Liebe wahrnehmen, beginnen wir, es zu umarmen und zu lösen.

Ich widmete mich diesem Schritt längere Zeit, indem ich fragte: „Wovor willst du mich schützen?“.
Zum Vorschein kamen einige schwierige Gefühle, die feststeckten, und damit in Fluss gebracht und verwandelt werden konnten. In meinen Coachings und in der Emotionscoach-Weiterbildung gebe ich weiter, wie diese tiefen Gefühle „geborgen“ werden können.

Bei „Stress“-Gewohnheiten hilft das bereits spürbar:

Stressgewohnheiten sind die Gewohnheiten, die in sich selbst unangenehm sind, wenn wir sie ausführen. Für solche Gewohnheiten ist dies bereits ein lösender Haupt-Schritt. Zu diesen Gewohnheiten gehören in Hektik zu geraten, seine Bedürfnisse anderen gegenüber nicht zu äußern, zu viel zu arbeiten etc.

Diesen zweiten Schritt habe ich regelmäßig angewandt, als ich damals (vor Corona) extrem viel gearbeitet und einen enormen Druck verspürt habe. Der Arbeitsdruck an sich ist alles andere als angenehm. Sich mir selbst liebevoll zuzuwenden und zu fragen: „Ah, wovor willst du mich denn schützen?“ war ein sehr nährender, warmer Impuls, der mich wieder mehr zu mir gebracht hat.

In Bezug auf „Genuss“-Gewohnheiten gibt es zwei Haken:

Genussgewohnheiten sind die, die sich im allerersten Schritt richtig gut anfühlen. Fantasie-Gespräche können toll, lustig, angenehm sein, Schokolade extrem lecker. Und für jemand anderen ist es die Zigarette, das Eis zum Nachtisch, in Netflix versinken, Frustshopping…, was erstmal sehr angenehm ist.

Das Unvorteilhafte hier:

  1. Es ist wichtig, auch bei Genuss-Gewohnheiten die Schichten von Emotionen behutsam zu lösen; Aber es ist nicht alltagstauglich. Um Gefühle durchfließen zu lassen, brauchen wir in der Regel ein paar Minuten mehr – und dann geben wir es automatisch schnell wieder auf, wenn es bei jedem Gewohnheitsimpuls eingesetzt werden soll.
  2. Zudem wendet man sich dazu etwas zunächst Unangenehmem zu. Die schlechte Gewohnheit selbst dient jedoch bereits dazu, uns von einem unangenehmen inneren Zustand abzulenken, oder ihn weniger unangenehm zu machen. Deshalb Genussgewohnheit. Da langjährige Gewohnheiten eine ziemliche Sog-Kraft haben, brauchen wir also eine sehr angenehme Gegenkraft, die im Moment des Ausführimpulses direkt einsetzbar ist und uns von ihm abhält.

 

Schritt 3: Bedürfnis erforschen / Alternative anwenden

Und damit sind wir bei Schritt drei: Der angenehmen Gegenkraft in Aktion.

Bei Stress-Gewohnheiten, die also in sich eher unangenehm sind, ist eine hilfreiche, nährende Alternative wichtig. Bei meinem Arbeitsdruck half bereits ein kurzes Innehalten und meine liebevolle Hand auf dem Solarplexus, um mich aus dem Zustand etwas herauszuholen und neu zu entscheiden, was gerade wirklich dran war.

Genuss-Gewohnheitenen brauchen es, dass wir etwas tiefer schauen: „Was möchte/brauche ich da gerade eigentlich wirklich?“ (… wenn ich zur Schoki, Zigarette, Fernbedienung greife, oder mich in Fantasie-Gesprächen, Social Media oder shopping-Seiten verliere?).

Ein schöner Satz, den ich von einer Happiness Trainerin für einen anderen Kontext kennengelernt habe ist auch: „Was soll mir das geben?“

Und dann, wenn wir die Alternative erfolgreich angewandt, das Bedürfnis erfolgreich herausgefunden haben, kommt der wirklich entscheidende Schritt:

Schritt 4: Der fehlende Schlüssel. Sich feiern – lassen!

Über die Wichtigkeit vom Feiern habe ich bereits in einigen Beiträgen geschrieben. Unter anderem für unsere Selbstliebe und unser Selbstwertgefühls.
Herr Fogg von der Standford-Universität vervollständigte nun mein Verständnis davon, sich zu feiern:

Sein persönlicher Instant-Feier-Booster ist die Vorstellung, wie seine strenge Grundschullehrerin ihm eine Hand auf die Schulter legt, leicht lächelt und sagt: „Gut gemacht!“

Wie genial ist das denn!?

Seit Aragorn (für mich die perfekte, liebevolle Vaterenergie (ich war 12, als ich im Kino Herr der Ringe schaute)) mir in meiner Vorstellung sagt: „Das hast du so gut gemacht!“, kann ich die Gewohnheit einfach sein lassen. Und ich fühle mich auch noch toll 😀

Aber der Reihe nach:

Bei Stress-Gewohnheiten: Feiern

Bei Stress-Gewohnheiten ist das bereits ausreichend. Immer dann, wenn du die Alternativhandlung durchführst, oder auch, wenn du es einfach nur sein lässt, die Gewohnheit auszuführen, kommt dein Feier-Booster zum Einsatz. Hier darfst du sehr kreativ werden, auf welche Weisen und von wem (alles) du dich feiern lassen magst.

Vielleicht ist es deine Oma, die dich anstrahlt und dich in den Arm nimmt. Vielleicht ist es dein Chef oder deine Coachin, die du sehr schätzt, und dich lobt. Vielleicht stehst du auf einer großen Bühne und eine riesige Menge jubelt dir zu. Vielleicht sagt dir Jack Sparrow: „ Also, so einen genialen Ganoven hätte ich auch gern in meiner Crew!“

Was auch immer es ist: Hab Spaß, lass dich feiern und fühle es!

Bei Genuss-Gewohnheiten: Feiern und dir das holen, was du brauchst

Bei der Erforschung meiner Gewohnheit, in Fantasie-Gespräche abzudriften, bin ich auf unterschiedlichste dahinterliegende Bedürfnisse gestoßen. Mal ist es der Wunsch nach Mitgefühl, mal nach Wertschätzung, mal nach mehr Magie im Alltag, mal nach Bestätigung, mal nach Inspirieren-Wollen, etc. etc.

Wenn ich es bemerke, steht bereits Aragorn vor mir und sagte liebevoll: „So gut gemacht!“

Und wenn es nicht gerade Wertschätzung war, die ich mir eigentlich gewünscht habe, schaue ich intuitiv, wer oder was mir den tieferliegenden Wunsch gerade am besten erfüllen kann.

Manchmal stärken liebevolle Wesen mir den Rücken und jubeln mir zu, manchmal hält mich die Erde in ihrem Halt, und mal öffne ich meine Augen neu und spüre die Magie wieder, die uns in jedem Moment durchdringt.

Leicht beginnen, liebevoll dranbleiben <3

Gerade zu Beginn gilt: Mit der leichtesten Situation beginnen. Und dranbleiben!
Wenn es bei dir zB der ständge Griff zum Handy oder der Schoki ist, dann schau mal, wann du dies immer tust, und schau dann, in welcher Situation es dir am wenigsten schwer fallen wird, es zu unterbrechen.

Vielleicht ist es kurz nach dem Aufstehen besonders schwer, weil du noch nicht ganz bei dir bist. Bei Treffen mit anderen hingegen würde es dir recht leicht fallen, dein Handy/die Schoki wieder beiseite zu legen. Dann starte da – und lass dich ordentlich feiern!!

Erkenne auch an, wenn du einen besonders stressigen Tag hattest, und es dann mal nicht schaffst, Netflix auszulassen. Sobald es dir auffällt, lass dich dafür feiern, dass es dir auffällt, lege eine Hand auf dein Herz und erkenne an, dass da ein echt intensiver Tag hinter dir liegt. Und dann gebe dir die Freiheit, das Programm auszuschalten oder weiter zu schauen. Und am nächsten Tag weiter zu machen.

Auch ich hatte einen herberen Rückfall die letzten Tage – und bin liebevoll mit mir geblieben. Nach einer genaueren Erforschung konnte ich in den Tagen danach die schlechte Gewohnheit ohne Probleme weiter sein lassen.

Schönes bewusst nutzen

Einmal mehr zeigt sich: Wir brauchen direkte, positive Erfahrung. Tools, die Selbstliebe, Dankbarkeit und innere Freude nähren, sind deshalb auch in der Emotionscoach-Weiterbildung integriert. Jeder Blick in etwas Schwierigeres darf gefolgt werden von etwas Schönem, Liebevollen, Aufbauendem – bis es irgendwann wieder von selbst zusammengehört.

Zum Video zur
Weiterbildung

Wenn du dich für die Weiterbildung interessierst, ist nun auch ein Video auf der Seite zu finden, in dem ich erkläre, um was es in der Weiterbildung geht. So kannst du mich bereits ein wenig mehr „in Aktion“ erleben.

 

Ganz viel Feier-Freude und neue Freiheit wünscht dir,

Glücklich sein

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