Selbstfürsorge stärken – warum sie uns schwer fällt, und wie wir das ändern

Was braucht es, damit Selbstfürsorge normal und zur liebevollen Priorität wird?
Wie können wir unsere Selbstfürsorge stärken – in kleinen Schritten?
Oft haben wir gelernt, dass gut für uns selbst zu sorgen zumindest an bestimmte Bedingungen geknüpft ist:
Erst wenn… dann kann ich…

In diesem Blogartikel erwartet dich:
1) Was Selbstfürsorge ist und braucht
2) Was liebevolle Grenzen, Annehmen können und dein innerer Kompass mit Selbstfürsorge zu tun haben
3) Wie die Natur es eigentlich vorgesehen hat
4) Warum uns Selbstfürsorge dennoch schwer fällt
5) Wie du deine Selbstfürsorge stärken kannst (direkte Übung)

Wie die Natur es vorgesehen hat

Stell dir eine Obstschale vor.
Sie hat klare, stabile Grenzen.
Und sie hat die Kapazität zu empfangen.
Dadurch ist sie für uns so nützlich.

Und auch wir brauchen beides, wenn wir geben wollen, wie die Natur es vorgesehen hat.
1) Klare Grenzen
2) Die Fähigkeit zu empfangen

Wie lange überlebt ein Baum, wenn er aufhört Wasser, Nährstoffe oder Licht anzunehmen?
Wie lange kannst du mit einem Telefon telefonieren, wenn du es nicht auflädst?
Wie viel kann eine brüchige Schale voller Löcher halten?
Und was passiert mit einem Baum, der keine schützende Rinde mehr hat?

Wir finden dieses Prinzp überall in der Natur.
Ein Baum nimmt ganz viel auf: Wasser, Nährstoffe, Sonnenlicht – bevor er dann im Überfluss gibt. Und er hat eine starke, liebevolle Rinde, eine Grenze, die die weicheren, durchlässigeren Teile in ihm schützt.
So hat die Natur es vorgesehen.

 

Gut. Aber warum fällt uns Selbstfürsorge dann so schwer?

Wenn es dir schwer fällt, Grenzen zu setzen und Gutes anzuehmen (positive Rückmeldung, liebevolle Aufmerksamkeit, Geschenke, mehr Einkommen…) dann bist du damit nicht allein.
So vielen Menschen fällt genau das schwer.
Es ist fast, als sei es normal ☹
(Umso wichtiger, dieses Thema zu beleuchten!)

Wenn die Natur es bei all ihren Geschöpfen so eingerichtet hat, dass es zum Grunddesign dazugehört, warum fällt es uns dann so schwer?

Lass uns das einmal für die drei miteinander verbundenen Säulen von Selbstfürsorge anschauen:
1.     Liebevolle Grenzen setzen
2.     Gutes annehmen
3.     Spüren, was dir gut tut (= Die Basis von allem)

Die Schwierigkeit Grenzen zu setzen

Ein Kind sagt ganz automatisch Nein, wenn es etwas nicht will. Es spuckt den Spinat aus, drückt Tante Hildegard weg, wenn die versucht es abzuknutschen und sagt sehr entscheiden Nein, wenn es noch nicht ins Bett will.

Als Eltern kommen wir nicht umhin, unsere Kinder ins Bett zu bringen und dafür zu sorgen, dass sie genug Schlaf bekommen.

Doch es gibt auch Grenzen, die nicht auf Lust oder Unlust beruhen, sondern auf Integrität. Die feine Unterscheidung zwischen Wunsch (noch ne Runde spielen, noch länger aufbleiben) und echtem Bedürfnis (Körperkontakt nur wann und wie das Kind es möchte), ist so so essentiell.
Und ja, es ist auch herausfordernd.

Wenn wir nun als Kinder oft genug erlebt haben, dass unsere Grenzen, in Wünschen und insbesondere in Bedürfnissen, missachtet wurden, hören wir irgendwann auf zu versuchen, sie zu setzen.

Aus Angst, dann abgewiesen zu werden.
Aus Angst, bestraft zu werden (z.B. auch mit „Liebesentzug“)
Aus Angst, bloßgestellt und lächerlich gemacht zu werden.
(Die Liste geht weiter).

Das hat oft weniger mit unserem aktuellen Gegenüber zu tun als viel mehr mit unseren ganz alten Erfahrungen.

Die Schwierigkeit Gutes anzunehmen

Ähnlich verhält es sich mit der Kapazität, Gutes anzunehmen.
Wenn wir in wichtigen Phasen nicht das bekommen haben, was wir brauchten, oder zu lange darauf warten mussten, haben wir irgendwann die Überzeugung gebildet, dass mit uns etwas nicht stimmt, wenn wir nach dem fragen, was wir brauchen.

Es ist oft so, dass es sich sogar komisch anfühlt, wenn wir es dann mal bekommen.
Ungewohnt.
Und wegen diesem Ungewohnten schieben wir es dann lieber wieder weg, oder lassen es gar nicht erst in unser Leben.

Denn mit der Strategie, ganz wenig zu brauchen und nach nichts zu fragen, haben wir überlebt.
Diese Strategie ist somit „erprobt“ und wird deshalb immer noch von unserem Nervensystem angewandt.

Die Schwierigkeit zu wissen, was uns gerade gut tut

Bei all dem, was wir bis hierhin über die Schwierigkeiten mit Grenzen und mit Annehmen gelesen haben, ist es wenig verwunderlich, dass es uns auch schwer fallen kann, überhaupt zu spüren, was uns gerade gut tun würde.

Wenn wir eh nicht glauben, dass wir es (in bestimmten Situationen) erhalten können, warum sollten wir es dann noch fühlen, was wir brauchen?

Stattdessen haben wir uns einen „Funktioniermodus“ angeeignet, der am wahrscheinlichsten dafür sorgt, dass wir uns irgendwie über Wasser halten. Da der aber durch Stress-Aktivierung gespeist wird, ist unsere Kraft irgendwann erschöpft. Im schlimmsten Fall landen wir dann im Burnout.

Selbstfürsorge stärken… Puh… Und gibt’s auch ne gute Nachricht?

Wenn wir uns das so bewusst machen, kann leicht ein Gefühl von Ausweglosigkeit entstehen.
Zum Glück kann und mag ich dir Mut machen <3
(Ich glaub sonst würde ich das Thema auch nicht aufgreifen :-D)

Auch wenn es sehr ungewohnt für uns ist, können wir all das stärken: Unsere Grenzen, unsere Fähigkeit anzunehmen und unsere Fähigkeit unsere Bedürfnisse und Impulse zu spüren.
Und damit können wir beginnen, egal auf welchem „Level“ du dich gerade befindest 🙂
Wenn es Teil der Natur ist, ist es in jedem von uns angelegt.
Und ich lade dich ein, genau diese liebevolle „Natur“ in dir zu stärken.

Selbstfürsorge stärken in der Praxis

In Fürsorge steckt Zuwendung.
In Fürsorge steckt etwas Nährendes und Liebevolles.
Kannst du es spüren, wenn du dich mit dem Wort verbindest?
Ich lade dich ein zu einer zweiteiligen Übung.

Schritt 1: Du startest niemals von Null

Wann hast du in den letzten Tagen, vielleicht im ganz Kleinen, bereits gut für dich gesorgt?

… Der Moment länger unter der warmen Decke.
… Der genussvolle Schluck deines Lieblingsgetränks.
… Die wärmere Jacke, die du aus dem Keller gekramt hast.
… Das leckere Essen, was du dir gekocht hast.
… Die fünf Minuten für dich, die du dir genommen hast.
… Die wohltuende Freundin, mit der du dich verabredet hast.

Nimm dir 1 Minute Zeit und mache dir Stichpunkte zu deinen.
Selbstfürsorge IST schon da.
Es geht nicht darum, sie aus dem Nichts herauszustampfen.
Es geht darum die Funken aufzugreifen, die schon leuchten, und sie zu nähren.

Schritt 2: Den Annehmen-Muskel trainieren (bem Lesen)

Spür beim Lesen gerade mal deinen Atem.
Lasse ihn genau so sein, wie er gerade natürlicherweise fließt.
Ist er flach? Absolut fein.
Ist er tief? Absolut fein.
Dann spür mal: Welcher Teil deines Atems ist länger?
Der Einatem oder der Ausatem?
Sehr gut.

Und jetzt mag ich dich zu einem kleinen Experiment einladen.
Für die nächsten paar Atemzüge, lassen wir das „Nehmen des Atems“ sein.
Stattdessen lade ich dich ein, den Atem zu empfangen.

Lass dich, jetzt beim Lesen, etwas mehr in deine Körperrückseite sinken.
Lehne dich zurück.
Und dann gebe die Erlaubnis, den Atem zu empfangen.
Empfange drei Atemzüge.

Wie fühlt sich das an? Was verändert sich vielleicht?

Das ist eine mögliche Praxis vom Annehmen, vom Empfangen.
Annehmen ist wie ein Muskel, es ist etwas, das wir trainieren können.
Sogar wenn wir atmen.

Lust auf mehr Selbstfürsorge?

Der Kern von Selbstfürsorge ist es, gut für sich zu sorgen.
Und das schaffen wir, indem wir lernen uns selbst treu zu sein.
Deshalb gibt es einen Video-Workshop, in dem du dies tiefgehend stärken kannst:

1.     Entdecke deinen inneren Kompass und lerne, ihm zu folgen
2.     Trainiere Gutes anzunehmen und dich so zu stärken
3.     Lerne deine Grenzen zu spüren und liebevoll zu vertreten

Es erwarten dich knackige wissenschaftliche Hintergründen und tiefenwirksame Übungen. Kopf, Herz und Körper werden mitgenommen, sodass deine Selbstfürsorge auf das nächste Level steigt <3

Ich freue mich sehr auf dich, wenn es dich ruft.

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Wir brauchen liebevolle Grenzen
Und die Fähigkeit Gutes anzunehmen
Um geben zu können
Wie die Natur es vorgesehen hat.

Alles Liebe,

Glücklich sein

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